Marco Nörenberg:
Ja, hallo liebe Kolleginnen und Kollegen zu einer neuen Folge des Podcasts 360 Grad Betriebsrat. Heute wieder mit Katja Birkholz und liebe Katja, wir haben uns ja letztes Mal unterhalten über die Frage der vertrauensvollen Zusammenarbeit und da gibt es tatsächlich auch einiges an Reaktionen drauf, an Nachfragen, an Rückfragen und vor allen Dingen drehen sich viele Fragen da um den §74 Betriebsverfassungsgesetz, in dem diese vertrauensvolle Zusammenarbeit weiter institutionalisiert und auch besprochen wird und diesen §74 wollen wir heute etwas tiefer legen.
Die resiliente Belegschaft - 360° Betriebsrat im Gespräch mit Wolfgang Roth, Teil 2 von 2
Wolfgang Roth:
Dann geht es möglicherweise wirklich um Langzeiterkrankung etc. Nicht selten tauchen da ja ganz schnell so Gedanken auf wie, da kriegt jemand sein Leben nicht auf die Reihe, Weichei, Warmduscher, mir könnte das alles gar nicht passieren, weil ich habe ja die Resilienz. Solange bis wir eines Besseren belehrt werden. Das heißt, auch Betriebsräte dürfen sich natürlich erstmal überhaupt mit diesem tabuisierten bis teilweise stigmatisierten Thema erstmal schrittweise annähern bis anfreunden. Da ist doch jeder froh, wenn er mit dem Thema erstmal nichts zu tun hat.
360° BR im Gespräch mit Wolfgang Roth, Teil 1 von 2 - Die resiliente Belegschaft
Marco Nörenberg:
Ja, auch Führungskräfte sind Arbeitskräfte und die nicht leitenden Angestellten von ihnen werden natürlich auch von Betriebsräten vertreten. In dem Wort Führungskraft stecken die Worte Führung und Kraft. Ebenso ist es mit dem Begriff Arbeitskraft. Aber immer weniger Menschen, Kolleginnen und Kollegen, bringen die Kraft auf zu arbeiten oder zu führen. Das führt zu Krankheit und Verdruss. Die Zahl der psychischen Erkrankungen nimmt seit Jahren sprunghaft zu. Kolleginnen und Kollegen fühlen sich oft von überforderten und oder psychisch angeschlagenen Führungskräften schlecht geführt. Die Ursachen sind vielfältig und oft könnte man ihnen, zum Vorteil Aller, sogar abhelfen. Allein, sie werden gar nicht ergründet. Der Gesetzgeber hat dies erkannt und hat seit knapp zehn Jahren die psychische Gefährdungsbeurteilung für alle Betriebe verpflichtend eingeführt. Tatsächlich aber werden sie in über der Hälfte der Betriebe gar nicht durchgeführt, mit erheblichen Auswirkungen auf die Gesundheit der Beschäftigten, aber auch solchen auf die betriebswirtschaftlichen Situationen und die unserer Volkswirtschaft. Über all diese Themen und vieles mehr möchte ich heute mit Wolfgang Roth sprechen und der Verlauf unseres Gesprächs wird mit Sicherheit hochspannend.
Interview Daniel Friedrich, Bezirksleiter IG Metall Küste im 360 Grad BR-Interview
Marco Nörenberg:
Ja, guten Morgen. Als Holsteiner Jung und Betriebsratsberater habe ich, das möge man mir nachsehen, eine besondere Affinität zu den Themen rund um die Arbeitsplätze hier in meiner Heimatregion. Und da gibt es neben einer Vielzahl verschiedener Wirtschaftsbereiche natürlich alles rund um die Häfen und den Schiffsbau hier im hohen Norden. Mir ist im Rahmen meiner Podcastreihe 360° BR wichtig, auch den ein oder anderen Blick hinter die Kulissen zu werfen, um vielleicht Verständnis im Rahmen des Möglichen, auch Solidarität für die besondere Situation von Kolleginnen und Kollegen zu gewinnen., die um ihre Arbeitsplätze kämpfen. Da gibt es hier an der Küste einiges zu diskutieren. Deshalb bin ich besonders froh, dass sich heute der Bezirksleiter der IG Metall Küste, Daniel Friedrich, die Zeit nimmt, uns einen diesbezüglichen Einblick zu gewähren.
Die Sache mit der vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat (mit Katja Birkholz)
Marco Nörenberg:
Die Mitbestimmung durch Betriebsräte gibt es in Deutschland seit ihrer Festschreibung im Betriebsverfassungsgesetz 1952. Während §1 notwendigerweise regelt, dass in Betrieben mit fünf wahlberechtigten Arbeitnehmern Betriebsräte gewählt werden, kommt direkt im Anschluss in §2 des Gesetzes eine Vorschrift, über die wir heute reden wollen, die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat. Sie also wird im Gesetz gleich zu Beginn vorangestellt. Die Kommentierung des Fitting führt in Rand Nummer 16 aus, dass dieses: “Gebot den im BGB normierten Grundsatz von Treu und Glauben für die Betriebsverfassung konkretisiert“. Daher mehr ist als ein Appell. Katja Birkholz, Betriebsrätin aus Berlin und ich schauen heute gemeinsam auf die Praxis der Betriebsräte. Wird die vertrauensvolle Zusammenarbeit unserer Wahrnehmung nach wirklich gelebt?
Sucht am Arbeitsplatz - 360 Grad BR Interview mit Steffen Flügler, Suchtexperte für Unternehmen
Marco Nörenberg:
Die Sucht, etwa nach Drogen, Alkohol, dem Smartphone, der Arbeit, Spiel oder andere Süchte,
sind in vielen Betrieben ein Tabuthema. Dabei wird oft übersehen, dass es sich um eine Krankheit handelt und für die Betroffenen nicht selten mit erheblichem sozialen Abstieg, teilweise dem Verlust des Arbeitsplatzes, bis hin zum Tod enden kann und diesem Menschen dringend geholfen werden muss. Manche Arbeitgeber und Betriebsräte stellen sich dem Thema und verhandeln über Betriebsvereinbarungen und schließen diese Betriebsvereinbarungen ab zum Thema Sucht, entweder im Rahmen vom betrieblichen Gesundheitsmanagement oder auch ganz separat.
Wie sich Sucht äußert, wie man als Arbeitgeber, als Kollege, als Betriebsrat damit umgeht, wie es mit den Mitbestimmungsrechten bestellt ist und auch, was in solchen Betriebsvereinbarungen stehen sollte, darüber wollen wir jetzt reden. Das ist sehr wichtig, denn diese Dinge gewinnen eine immer stärkere Brisanz, wie uns auch die Hans-Böckler-Stiftung wissen lässt. Einige Zahlen dazu. Tabak und Alkohol sind nach wie vor laut der HBS die häufigsten Drogen. Die Nikotinabhängigkeit wird in den Altersgruppen der 18-64 Jährigen auf 3,5 bis 4,2 Millionen Abhängige geschätzt. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen schätzt bei der Medikamentenabhängigkeit die Zahl der Betroffenen auf 1,4 bis 1,5 Millionen Abhängige. Wir müssen mit 8,5 Millionen Menschen rechnen, deren Alkoholkonsum den Kategorien riskanter Konsum bis Hochkonsum zuzuordnen ist. 8,5 Millionen. Jeder vierte Deutsche hat einmal in seinem Leben verbotene Substanzen zu sich genommen. Hierzu zählen psychoaktive Substanzen wie Cannabis, Amphetamine, Kokain, Pilze, Ecstasy und dazu kommt der Konsum auch leistungssteigender Medikamente durch Gesunde, um dem Arbeitsalltag gewachsen zu sein bei immer mehr Kolleginnen und Kollegen in Deutschland.
Gleichberechtigte Frauen in der Wirtschaft Teil 2 von 2
Nicole Riggers:
Die Herausforderung war natürlich da, dass wir uns permanent im Personalabbau gefunden haben. Die IKB war ja in der Finanzkrise betroffen und dann ist es natürlich schwierig. Man muss Führungspositionen abbauen und gleichzeitig soll man Diversität dort reinbringen. Das ist eine echte Herausforderung. Was haben wir gemacht? Ich habe eine Fraueninitiative gegründet und habe damit mit vielen Frauen geschafft, dass wir erst einmal Frauen für die Bank insgesamt visibel machen. Die Fraueninitiative wurde 2014 im Januar von mir ins Leben gerufen und wir wachsen stetig. Wir können heute sagen, dass wir auf der Führungsebene unterhalb des Vorstandes schon einen schönen Zuwachs haben und verzeichnen können.
360 Grad BR Diskussionsrunde- Gleichberechtigte Frauen in der Wirtschaft Teil 1 von 2
Marco Nörenberg:
Ja, hallo und herzlich willkommen zu einer echten Premiere, denn 360 Grad Betriebsrat, Podcast, das kennt man, Interviews haben wir auch schon gemacht, aber heute, heute haben wir eine echte Diskussionsrunde zu einem sehr, sehr wichtigen Thema, das das auch hergibt. Heute geht es um das Thema gleichberechtigte Frauen in der Wirtschaft. Eigentlich ist es natürlich ein Jammer, dass man sich heute im 21. Jahrhundert über diese Frage immer noch unterhalten muss. Aber wir reden über Fakten, auch im Jahr 2022. Es gibt einen aktuellen Gender Gap Report des Welt Economic Forum. Da ist es so, dass wir im Ländervergleich als Deutschland nicht allzu gut abschneiden. Auf Platz 105 von 146 sind wir, was das Thema angeht. Nur 28 Prozent der Führungskräfte hierzulande sind Frauen. Und dieses Gender Pay Gap, das verkleinert sich nur sehr, sehr langsam. Wenn man es auf den Globus betrachtet, auf die Weltwirtschaft, dann dauert es 132 Jahre, bis zur globalen Gleichstellung von Männern und Frauen, wenn man das Tempo berücksichtigt, was jetzt im Moment gerade vonstatten geht. Das ist natürlich ein echtes Thema. Es gibt viele Facetten, um über das Thema Frauen, Gleichberechtigung in der Wirtschaft zu sprechen. Aber wir wollen heute hier, allesamt Betriebsräte, die wir sind, wollen wir über das Thema reden, was können eigentlich wir Betriebsräte tun, um im Rahmen unserer Einflussnahmemöglichkeiten, in unserem Einwirkungsbereich dazu beizutragen, dass Frauen gleichberechtigt an der Wirtschaft teilhaben können.
360 Grad BR mit Christoph Scholze, Grantiro Teil 2
Christoph Scholze:
Dann ging es in die ersten Workshopsessions. Wir haben dann natürlich schon eine Bestandsanalyse gemacht. Ein wahnsinnig emotionaler Moment für mich, da kamen Bombardier und Alstom- Mitarbeiter zu einer kleinen Runde zusammen und wir haben einfach mal Kernkompetenzen und Kompetenzen analysiert. Die saßen da drin, die gingen mit so breiten Schultern raus und haben gesagt, wir sind uns wieder unser Stärken bewusst. Wir sind immer nur so für uns alle im Tunnel unterwegs und jetzt steht da vorne in Potpourri an Stärken und Kompetenzen. Da kam der alte Stolz zurück und das war ein richtig toller Moment.
Notwendigen Wandel beschäftigtenorientiert gestalten – 360° BR Interview mit Christoph Scholze, Grantiro Teil 1 von 2
Marco Nörenberg:
Ja, hallo liebe Kolleginnen und Kollegen. Heute hat es mich virtuell ganz in den äußersten Osten der Republik gelockt, nach Görlitz in Sachsen. Hier ist eine interessante österreichische Company mit einer Zweigstelle beheimatet und zwar Grantiro, was in der Übersetzung aus dem Spanischen soviel wie großer Wurf oder schwieriger Wurf bedeutet. Zumindest understatement scheint nicht zum Geschäftsmodell zu gehören und besonders die Aktivitäten rund um den französischen Eisenbahnwagonbauer Alstom hier in Görlitz haben mein Interesse und meine Aufmerksamkeit geweckt. Also habe ich einmal den Kontakt zum Niederlassungsleiter hier, Christoph Scholze, gesucht und die Geschichte, die er zu erzählen hat, die ist wirklich ausgesprochen interessant.
Gewerkschaftsfreiheit - 360 Grad BR Interview mit Dr. Rolf Geffken
Marco Nörenberg:
Hallo liebe Kolleginnen und Kollegen, heute bin ich nach Hamburg-Harburg gefahren, um mich mit dem renommierten Rechtsanwalt, Autor sowie Arbeits- und Verfassungsrechter Dr. Rolf Geffken zu treffen. Wir wollen uns in diesem Podcast-Interview um das Arbeits- und Verfassungsrecht in einer sehr besonderen Frage unterhalten. Die Frage nämlich, wie es sich um die Gewerkschaftsfreiheit in Deutschland verhält. Ich bin mir sicher, dass nicht jede und nicht jeder von euch den Gesprächsverlauf erwartet, mit dem ich fest rechne.
Und damit ein herzliches Hallo, lieber Herr Dr. Geffken, oder wie wir Neudeutschen sagen, Moin. Vielen Dank, dass Sie mich hier in Ihrer Kanzlei für dieses Interview empfangen. Sie haben im vergangenen Jahr ein besonders interessantes Buch herausgebracht. Es heißt, Einspruch im Sinne der Arbeit und kein geringerer als Dr. Gregor Gysi hat das Vorwort geschrieben. Das Buch ist ein Streifzug durch 50 Jahre Anwaltsleben hierzulande und hält kurzweilige 30 Geschichten bereit,
mit denen am Arbeitsrecht Interessierten einige Einblicke über die Entwicklung des Arbeitsrechts hierzulande ergeben. Ich habe zwei Lieblingskapitel in diesem Buch. Das eine heißt Mord an Bord und dreht sich um Gewaltandrohungen auf einem Schiff mit der Folge einer versuchten Kündigung. Das andere Lieblingskapitel ist das mit unserem heutigen Hauptthema. Aber vielleicht mögen Sie einfach mal zum Einstieg Ihr Buch und die zugrundeliegenden Erfahrungen Gedanken vorstellen.
Die SBV nicht das fünfte Rad am Wagen des Betriebsrats! 360 Grad Interview mit Axel Schmidt, Vorsitzender der KSBV Munich Re
Marco Nörenberg:
Hallo liebe Betriebsräte zu einer neuen Folge des Podcasts 360 Grad Betriebsrat. In vielen Betrieben und Unternehmen laufen Betriebsrat und SBV so nebeneinander her. Teilweise ist aber auch die Zusammenarbeit ausgesprochen eng und vertrauensvoll. Ich habe im Laufe vieler Jahre als Betriebsrat und ehrenamtlicher Gewerkschaftsfunktionär dabei viele engagierte und kompetente SBVler kennengelernt. Aber nicht selten führten sie in ihren Häusern abseits des Betriebsrats ein Nischendasein und mussten um die Beachtung ihrer Klientel, aber auch von ihnen als SBV selbst, permanent ringen. Jetzt, vor Wahlen, sind die Schwerbehindertenvertreter naturgemäß besonders gefragt, denn sie erreichen die schwerbehinderten Kolleginnen und Kollegen meist in besonderer Weise und können somit auch bei Betriebsratswahlen ein entscheidender Faktor sein. Über die besondere Rolle der Schwerbehindertenvertretung bei der Betriebsratswahl und vor allem darüber hinaus unterhalte ich mich heute mit einem besonderen Kollegen, den ich seit vielen, vielen Jahren kenne, Axel Schmidt. Er ist Vorsitzender der Konzernschwerbehindertenvertretung des DAX- Konzerns Munich Re. In meiner Eigenschaft als Gewerkschaftsvertreter in der Branche nehme ich regelmäßig an Workshops der Konzern SBV mit rund 50 Kolleginnen und Kollegen referierend und diskutierend teil. Das sind spannende Leute und das sind tolle Veranstaltungen. Wie man sich als schwerbehinderter Arbeitnehmer, als Vertrauensperson der Schwerbehinderten und in der Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat fühlt, darüber sprechen wir jetzt.
360 Grad BR - Interview mit Holger Dahl, Deutschlands gefragtester Einigungsstellenvorsitzender
Marco Nörenberg:
Wenn sich Betriebsrat und Arbeitgeber in mitbestimmungspflichtigen Angelegenheiten nicht einigen können und auch in einigen anderen Konstellationen, dann geht es in die Einigungsstelle. Ich erlebe in meiner Beratungspraxis immer wieder, dass auch erfahrene Betriebsräte keine allzu klare Vorstellung darüber haben, wie das funktioniert und was da eigentlich genau passiert. Das ist leicht erklärbar, denn die allermeisten Betriebsräte sind tatsächlich noch nie in eine Einigungsstelle involviert gewesen. Warum das manchmal bedeutet, dass man Mitbestimmungsrechte verschenkt oder auch nur Einigungsmöglichkeiten auslässt, wie das eigentlich so abläuft in einer Einigungsstelle, darüber unterhalte ich mich heute mit einem der renommiertesten Einigungsstellenvorsitzenden in Deutschland, Holger Dahl.
Teil 2 des Interviews 360 Grad BR mit Prof. Dr. Däubler
Marco Nörenberg:
Ja hallo liebe Kolleginnen und Kollegen, da sind wir wieder mit dem 360° BR Podcast im Interview mit Prof. Dr. Wolfgang Däubler. Das war toll, das Gespräch. Kann ich euch nur sagen, wirklich was ganz Besonderes. Prof. Dr. Däubler hat ja nicht nur im ersten Teil des Interviews seiner fachlichen Expertise Ausdruck verliehen, sondern darüber hinaus auch noch den ein oder anderen Schwank oder persönliche Sichtweise, die er hat auf das arbeitsrechtliche Geschehen in Deutschland, zum Besten gegeben. Ich kann euch sagen, der zweite Teil des Interviews wird nicht minder interessant, wird nicht minder spannend und auch nicht minder voll interessanter Einblicke in die Arbeitsrechtswissenschaft in Deutschland. Ich freue mich darauf und ich freue mich auch darüber, dass ihr hier in der Leitung seid.
360 Grad BR Interview mit Prof. Dr. Wolfgang Däubler - Betriebsräte und Gewerkschaften im digitalen Betrieb (Teil 1 von 2) 360 Grad BR Interview mit Prof. Dr. Wolfgang Däubler
Marco Nörenberg:
Ja, hallo, liebe Kolleginnen und Kollegen! Heute hat es mich in ein malerisches Örtchen in Baden- Württemberg verschlagen. Die Reise von Hamburg hierher habe ich gern angetreten, denn ich habe heute die Gelegenheit, ein Gespräch mit einem der angesehensten Arbeitsrechtswissenschaftler Deutschlands zu führen, dessen Ruf- und Wirkungsgebiet sogar weit über unser Land hinausgeht, Prof. Dr. Wolfgang Däubler. Mit ihm spreche ich heute über ein wichtiges Thema in dieser Zeit, nämlich die Frage, wie Betriebsräte und Gewerkschaften im digitalen Zeitalter mit den Beschäftigten kommunizieren dürfen. Das ist insbesondere natürlich immer dann noch ein arbeitsrechtliches Thema, wenn hierbei Ressourcen des Arbeitgebers genutzt werden sollen oder die Beschäftigten in der Arbeitszeit von Betriebsräten und Gewerkschaften digital behelligt werden.
Das erste Jahr nach der BR-Wahl ist rum – wie ist die Bilanz, wie geht’s weiter?
Nachdem Ihr nach den Betriebsratswahlen im letzten Jahr nun etwa ein Jahr im Amt seid, ist für Viele der Zeitpunkt gekommen, strukturiert zu reflektieren, wie der Start gewesen ist, ob alle neuen Kolleginnen und Kollegen im Betriebsrat angekommen sind und sich einbringen und auch, ob Nachjustierungsbedarf für die verbleibende Amtszeit besteht. Derzeit werde auch ich ungewöhnlich häufig angefragt, ob ich einen solchen Strategieworkshop moderieren und unterstützen kann. Für all diejenigen, die sich einer solchen externen Moderation nicht nähern wollen oder können, erzähle ich heute einmal, wie ich an solche Dinge vom Grunde her rangehe und gebe ein paar Tipps, wie auch Ihr so etwas in Eigenregie machen könntet.
Gesund und glücklich im Homeoffice – Gespräch mit Lisa Rosa Bräutigam, nuwo
Marco Nörenberg:
Beim Thema Homeoffice werden viele Mitbestimmungsrechte von Betriebsräten berührt. Angefangen natürlich bei Fragen der Technik, der Leistungs- und Verhaltenskontrolle, der Arbeitszeit und ihrer Erfassung bis hin zum noch neueren Mitbestimmungsrecht von Betriebsräten bei der Ausgestaltung von mobiler Arbeit.
Betriebsversammlung - Transkription des 360 Grand BR Podcast
Die pandemiebedingte Sonderregelung, nach der Betriebsversammlungen hybrid oder online durchgeführt werden konnten, ist ausgelaufen. Seit dem 8. April diesen Jahres sind Betriebsversammlungen nur noch in Präsenzform durchzuführen. Ich habe sowohl im Kreis meiner Kontakte als auch in meinem Social Media Umfeld einen großen Aufschrei wahrgenommen. Dies sei rückwärtsgewandt, es ignoriere den Fortschritt, die Digitalisierung sowieso und widerspreche dem veränderten Arbeits- und Lebensverhalten vieler Kolleginnen und Kollegen. Außerdem sei dies nicht gut für den Umweltschutz, dass es den familiären Bedürfnissen der Beschäftigten vorbeigehe und vieles mehr. Auch wenn Viele sicherlich in diesen Kanon mit einstimmen, möchte ich heute eine etwas andere Position einnehmen und zwar: die Betriebsversammlung in Präsenz sind gerade in diesen Zeiten sehr wichtig und nötig, wenngleich das nicht heißen muss, dass alles so bleiben sollte wie es im Moment ist.
Als Betriebsrat im Jahr 2023 besser werden! „Gute Vorsätze“ fürs neue Jahr.
Als ich vor dem Weihnachtsfest einmal in LinkedIn die Frage gepostet habe, welche „guten Vorsätze“ Ihr Euch für die Arbeit im Betriebsrat vornehmen wollt, war ich doch überrascht von der Resonanz: Die ersten Reaktionen, auch direkt im Beitrag, gingen in die Richtung, gute Vorsätze brauche man nicht oder auch, man wolle weiterhin sein Bestes geben.
Erst so nach und nach kamen dann wirkliche echte Punkte auf, was man sich für 2023 als Betriebsrat, JAV oder SBV vornehmen könnte oder auch möchte. Da war eine Menge Interessantes bei, das mir schon wieder Futter für viele Folgen gibt, vielen Dank also an Euch für die Beteiligung an dieser Diskussion!
Die JAV – Partner und Nachwuchsschmiede des Betriebsrats
Ich bin immer wieder erfreut überrascht über die zahlreicher werdenden Rückmeldungen zu dieser Reihe. Vielen Dank dafür! Jetzt hat mir aber in der letzten Woche jemand mal so richtig einen eingeschenkt: Ständig würde ich sagen, dass ich mit meiner Beratungsfirma 360 Grad Betriebsrat Cosulting einen Mehrwert schaffen will auch für die Arbeit von Jugend- und Auszubildendenvertretungen, tatsächlich aber noch nicht eine einzige Folge zur JAV gemacht.
Der Punkt geht ganz klar an den jungen Kollegen, und so geht es heute um meine Sicht auf eines der wichtigsten Dinge in unserer Gesellschaft: Das Engagement junger Leute und ihre Übernahme von Verantwortung für die Gestaltung von Arbeitsbedingungen! Heute geht es um die JAV!
360 Grad
Betriebsrat Consulting GmbH